Tobi Rosswog

Speaker, Aktivist, Autor, Initiator und Coach
Zur Person
Als Aktivist, freier Dozent und Initiator ist Tobi Rosswog für die sozial-ökologische Transformation unterwegs. Mit all seiner Zeit und Energie setzt er sich für den Wandel ein – hin zu einer Gesellschaft jenseits von Arbeit, Eigentum und Geld. Seit zehn Jahren ist er in diesem Sinne aktiv und lädt in rund 100 Vorträgen im Jahr zum Perspektivwechsel ein. Unter anderem initiierte er die Bewegung living utopia, das BildungsKollektiv imago und das Kollektiv für gelebte Utopie mit, um diese Ideen praktisch erfahrbar zu machen. Nun hat er auch das Buch „AFTER WORK“ im oekom Verlag geschrieben. Warum und wie es dazu kam, erklärt er hier.
Aktuelle Aktivitäten - eine Auswahl:
Leine Kollektiv - Nehmen wir das Leben wieder selber in die Hand:https://gelebteutopie.de
MOVE UTOPIA - Zusammen!Treffen für eine Welt nach Bedürfnissen und Fähigkeiten:https://move-utopia.de
MitmachTofurei - solidarisch-unkommerzielle Produktion:https://gelebeutopie.de/tofurei
Leine-Laden - der etwas andere Dorfladen:https://gelebteutopie.de/leine-laden
Neues Buch: AFTER WORK Buch
"Das Gute Leben für Alle" (2019) mit dem I.L.A. - Kollektiv:https://dasgutelebenfueralle.de
"No joba on a dead planet" (2019) mit Maja Hoffmann:https://www.oekom.de/ausgabe/morgenland-80734
"Wenn Utopie konkret wird" (2020 / im Erscheinen) mit Helen Britt:https://www.oekom-crowd.de/projekte/sozial-oekologische-utopien
Der Vortrag hat mir gerade sehr bewusst gemacht, das ich kein Gegühl dafür habe was ich selber wirklich brauche und das ich gut versorgt bin… solange alles vorhanden ist, ist das kein Problem … nur gerade jetzt, wo ich davon ausgehen muss, das wir mal für zwei Wochen die Wohnung oder die Stadt nicht verlassen dürfen, löst das in mir Mangelgefügle, auch weil die Regale in den Supermärkten immer leerer werden … gleichzeitig ist mir das was ich jetzt daheim habe Zuviel und erschlägt mich … der Vortrag hat mir gerade bewusst gemacht, das ich die momentane Situation für mich nutzen kann diese Gefühle in eine positive Richtung zu lenken. Vielen Dank dafür
hallo,
das wichtigste, ist das auto abzuschaffen. das wassermannzeitalter kommt.
Wow, was für ein kluger, inspirierender, sehr sympathischer junger Mann.
Größten Respekt lieber Tobi für deine radikalen mutigen Gedanken, die viel in mir anstossen und bewegen.
Der Gedanke „Leistungsfreier Selbstwert!“ und „Vorhandenes sinnvoll nutzen was schon da ist!“berührt mich sehr und lädt mich ein freudvoll nach zu denken.
Und step by step sieht Mensch in mini Schritten dass ein Umdenken geschieht.
Riesigen Dank, für das Feuerwerk!!!!
Das Beste dir!!!!
Leistungsfreier SelbstWERT – Danke sehr für dieses spannende Interview mit dir, Tobi Rosswog. Du sprichst mir aus dem Herzen. Als ich 2009 meinen Burnout hatte und der freie Wirtschaft – ich nannte sie „Haifischbecken“ (und ich arbeitete in der Schifffahrt!) – den Rücken kehrte, folgte ich meinem Herzen. Dieses wollte Menschen helfen und so ging ich meinen Weg hin zur Therapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie stetig weiter. Heute liebe ich das, was ich tue und empfinde die Begleitung von Menschen in Sinn- und Lebenskrisen nicht als Arbeit, sondern als Freude. Genau das, was du beschreibst. Danke sehr für die so schönen Impulse und auch ich bin aktiv in der Gemeinwohlökononie-Bewegung u.v.m. Ich habe mich von vielem Wohlstandsballast befreit, bis hin zum Auto und all dem „Kram“, den ich nicht brauche. Ein gutes Gefühl!
Ich finde die Ideen von Tobi total richtig, überzeugend, lebens-not-wendig. Ganz große Klasse diese Sicherheit im Denken und Handeln, die da rüber kommt. Ob das für mich ein Beispiel ist? Vielleicht im kleineren Maße (zunächst?!). Ich bin im Rentenalter und ganz anders in das Leben gestartet. Es stellt sich mir die Frage, ob dieses Konzept auch funktioniert, wenn man Kinder hat (Schulpflicht), wenn man krank ist usw. Man hört so oft, dass man weniger Arbeiten kann, um mehr vom Leben zu haben. Das funktioniert doch aber nur, wenn das, was man hat mehr als genug ist. Das ist heute oft nicht der Fall. Wie viele Leute haben mehrere Jobs, damit sie zurecht kommen. Aber es stimmt, eine ganz andere Einstellung zum Leben, zum Haben, kann sicher helfen aus dieser Schraube der Abhängigkeit zu kommen. Ich bin für das bedingungslose Grundeinkommen, was ich durch die Rente ja quasi habe. Ich bin froh an dieser Stelle zu stehen. Ganz lieben Dank für die Denkanstöße.
Hallo Tobi,
man kann nur durch die Gegend trampen und bei netten Leuten pennen, wenn andere Menschen das Auto besitzen um Dich mit zu nehmen und die Wohnung / das Bett bezahlen, dass Du benutzt.
Geld ist ein Tauschmittel, dass den Tausch zwischen Waren und/oder Leistungen ersetzt und erst einmal wertfrei zu betrachten sein könnte.
Problematisch wird es erst, wenn die Daseinsberechtigung eines Menschen in diesen Tausch mit eingewoben wird.
Leistungsfreer Selbstwert… ist sicher die Basis. Steht für mich aber nicht im Widerspruch Geld zu besitzen, da ich meinen Selbstwert nicht aus der Leistung generiere, die mir im Tausch das Geld bringt.
Ich bin! ….. Könnte das Äquivalent sein.
Liebe Grüße und besten Dank für Deine Gedanken
Liebe Claudia, ich sehe es auch so, wie Du es beschreibst: Wir können nur nehmen von dem, was da ist. Die Mitfahrgelegenheit mit einem Auto, das jemand gekauft hat und unterhält. Das Bett in einer Wohnung, die jemand bezahlt. Im öffentlichen Bücherschrank das Buch, das jemand mal gekauft hat. Natürlich hat auch dieses „Wachstum“ seine Grenzen. Aber solange wir hier in einigen Lebensbereichen in einer solchen Fülle leben, sehe ich darin kein Problem. Und wenn es dann mal z.B. immer weniger Autos gäbe, die mitnehmen könnten – dann gilt es, andere Möglichkeiten z.B. der Personenbeförderung zu schaffen. Da kann die Kreativität weitergehen.
Und ich denke für mich, dass es nicht gleich geldfrei sein muss. Aber mit Bewusstheit geldfreier. Und das mit dem leistungsfreien Selbstwert – das ist ein wunderbarer Gedanke, der sogar ohne den Tauschwert „Geld“ viele persönliche Glaubenssätze herausfordert!
Tobi fasziniert mit seiner authentischen Konsequenz, der Klarheit, mit der er seinen Werten und Visionen folgt. Ich bewundere seinen Mut, die radikale Auseinander- und Umsetzung, die gelebte Ethik ohne erhobenen Zeigefinger – fast wie ein Blueprint, dem ich folgen kann, der mich aber nicht verurteilt, wenn ich es nicht tue. Ich fühle mich eingeladen, doch nicht genötigt. Mich überzeugt das Konzept von „hardcore“ bis „light“, auch weil es mich nicht überfordert. So kann ich gut mit mir und anderen sein in dieser Welt.
Ich bin sehr beeindruckt und tief berührt von dem, wie und was du lebst, lieber Tobi!! Und ich nehme dich als so authentisch war. Du machst mir Mut, dass ich doch noch „meins“ finde, was ich geben kann. Und dieine Freude/Begeisterung hat mich angesteckt. DANKE 🙏
Ich war am vergangenen WE beim „Tu was – Open Space 2018 – Wie machen wir gemeinsam unsere Utopie(n) lebbar?“ in Stade. Das war auch wunderbar 😊.
Sehr schön erklärt, die Verrücktheit der Konsumgesellschaft ! „immer größer – immer höher – immer reicher“ – einfach langsamer leben, langsamer reden!
Woah Tobi, du haust mich echt um und ich (46!) ziehe meinen Hut vor dir! So was von klug, selbstbewusst und vor allem stimmig durch und durch und dies in deinen jungen Jahren! Respekt!!!
Ich musste mich nach einen schweren Rückschlag gesundheitlicher Natur erst mal wieder selbst finden und bin seitdem auf dem Weg zu mir. Dankbar zu sein, dich selbst zu lieben, Menschen Wert schätzen und zwar nicht nach deren Statussymbolen sondern nach dem Inneren im Menschen. Das ist unglaublich schwer in einer Gesellschaft, in der gerade das Ansehen in München alles zu sein scheint. Sehen und gesehen werden – das war bei mir noch nie so das meine und nach über 20 Jahren bin ich wohl auf dem richtigen Weg.
Auch deine Lebensweise zur Umwelt, dh. der Natur mit all ihrer Vielfacht ist zu beneiden – ich wünschte mir, dass mehr Menschen dafür sich ein Herz nehmen würden und sich eingestehen könnten, ja, wir sind ein Teil des Ganzen. Und dafür trage ich eine Verantwortung – lebenslang, mit Freude und Respekt.
Vielen lieben Dank für diese lehrreichen Minuten, ich kann immer noch viel davon mitnehmen und hoffe, dass sich immer mehr Menschen zu einigen klugen Schritten in diese Richtung entscheiden werden. Weniger ist mehr. Dies ist für sooo vieles das Maß aller Dinge. Danke vielmals.
Tina aus München
Ich bin im Klimaschutz tätig in einer Behörde, die Politik und Öffentlichkeit beraten soll. Mein alltägliches Brot ist es, dreimal pro Tag die heilige Kuh des Wirtschaftswachstums zu schlachten. Ich bezweifle allerdings, dass es mit 7,5 Mrd. Menschen auf dem Planeten darum geht, geldfrei(er) zu leben (siehe hierzu Harari) oder die Marktwirtschaft abzuschaffen. Der Bewusstseinswandel in Richtung Suffizienz und globaler Verantwortung bleibt uns allen allerdings nicht erspart. Dass man mit Weniger immer noch freudig leben kann, macht Tobi uns vor! Ich will mal versuchen hieraus einige politische Forderungen abzuleiten: bedingungsloses Grundeinkommen, Selbstbestimmung meiner Wochenarbeitsstundenzahl bei Erwerbstätigkeit, Einpreisung externer/sozialer Kosten, Reglementierung der Wirtschaft und des Finanzsektors in Richtung Nachhaltigkeit, Abkehr vom Nationaldenken und Übernahme globaler Verantwortung, Generationengerechtigkeit. Die „schlechte“ Botschaft: Wir alle müssen uns bewegen und mit den derzeitigen Regierungen ist dies nicht machbar!
Ihr Lieben,
danke euch herzlichst für eure Kommentare.
Es gibt ein wunderbares Buch von Friederike Habermann „Halbinseln gegen den Strom“: http://keimform.de/2009/halbinseln-gegen-den-strom/
Da ist viel portraitiert.
Ansonsten habe ich in meinem Buch AFTER WORK eine kleine Übersicht. Aber eher im Allgemeinen.
Und das MOVE UTOPIA wird in 2019 wieder ein super Event um sich zu vernetzen.
So oder so: Wir werden immer mehr :))
Herzlichst und alles Liebe,
tobi
Es freut mich zu sehen, wie vielerorts die Ideen der offenen Bücherregale/-schränke, Geschenkkisten-/orte in der Nachbarschaft, Food-sharings, Essbaren Städte, „Tausch“börsen und Repaircafé’s zunehmend umgesetzt werden. Aber es stimmt: es ist eher zufällig, dass man auf diese Ideen, Initiativen und Orten trifft. Breitere Bekanntmachung und Vernetzung erwünscht? Oder gibt es dabei auch „Wachstumslimits“/ einschränkende Rahmenbedingungen? Kennt jemand Literatur zu dem Thema?
Liebe Nicole, es gibt die weltweite Transition Town Bewegung, in Deutschland ca. 100 Initiativen, du kannst selbst anfangen (ein Buch unserer Bewegung: Einfach.Jetz.Machen). Schau mal auf unserer Website: https://www.transition-initiativen.de/
Herzliche Grüße
Karin vom Transition Netzwerk
Gibt es eigentlich irgendwo ein Verzecíchnis/Kooperation aller dieser Tausch-Lokale (zb das Kieler Glückslokal? (Tobi sprach im Interview zu Beginn davon)
::: Viele berührende Impulse: Für mich ist Tobi sowas wie die Hoffnung auf künftige Erneurung, eine Art update früherer Generationen: Da waren die 68er, die Umweltbewusstsein und Protest gegen die gesellschaft in Bewegung gebracht haben. Damit brach der festgefahrene Gesellschaftsgrund auf. Es folgten weitere Generationen, die darauf aufbauten: Junge Menschen in den 80ern, die für sich beschlossen, ihrem inneren Kompass/Ideal zu folgen, zB Vegetarier werden war damals ein Problem, oder auch ein Jahr verreisen vorm Berufsleben – alles Selbstverständlichkeiten, auf denen wieder aufgebaut wird. Es ist schön zu sehen, dass die junge Generation den Impuls aufnimmt und fort entwickelt: War es damals noch „ich will mich nicht anpassen“ und ein „das reicht mir nicht wie es schon immer war“, geht es nun in Handlung und Gemeinschaft, und noch radikalere Umsetzung des eigenen Ideals. Was auch neu ist: Die völlige Gelassenheit – die Erkenntnis: „ich mache, wie es für mich richtig ist und jede/r schaut, was für sie stimmig ist“. Das ist ein sehr nachhaltiger Ansatz, der Menschen verbindet, statt wie früher zu polairsieren. Dieses Verbindende, das finde ich sehr schön.
Liebe Elisabeth, schaue meine Antwort auf Nicole, direkt oben.
Gibt es eigentlich irgendwo ein Verzecíchnis/Kooperation aller dieser Tausch-Lokale (zb das Kieler Glückslokal? (Tobi sprach im Interview zu Beginn davon)
Nachher wird Tobi vermutlich selbst hier anwesend sein und diese Frage beantworten – schaut also nochmal hier rein.
Ich kann das so gut nachvollziehen. Seit Jahren kann ich den Konsum nicht mehr ertragen. Ich liebe es mit so wenig Geld wie möglich auszukommen. Ich fühle mich so frei damit. Verschenke sehr gerne. Bin auch älter.
Sehr interessant und es freut mich eine neue Art des Denkens bei jungen Menschen kennen zulernen und wie weiter gedacht wird Zukunft zu gestalten und welche vielen Möglichkeiten sich da auftun. Respekt und Achtung und ich wünsche Tobi weiterhin noch viele gute Einfälle,